Leistungssteigerung am Bahnhof Wil
Die Ausführungsarbeiten sind für den Zeitraum von Mai 2021 bis Dezember 2023 geplant. Es ist ein grosses Projekt, von dem Zugreisende in der Bauphase gar nicht so viel mitbekommen. Denn um den Bau bei laufendem Bahnhofsbetrieb zu realisieren, wird vor allem in der Nacht gearbeitet. «Wir haben nur sehr kurze Interwalle und ein dicht gedrängtes Programm», erklärt Oberbauleiter Stefan Obrist.
Mehr zum Projektfortschritt in den Medien:
Erbrachte Leistungen
- Stellvertretung Gesamtprojektleitung in der Ausführung
- Koordination Bauausführung Fachdienste SBB / Planer / Unternehmer
- Kontrolle und Überwachung der Termine, Qualität und Kosten
- Bauphasenplanung mit Koordination der Fachdienste SBB / Planer / Unternehmer
- Intervallplanung / Führung Sperrliste
- Bearbeitung der Intervalle im System RailSys
Bahnhofsausbau Wil im Detail
Wil ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt im Netz des regionalen Verkehrsbundes „Ostwind“. 2018 verkehrten gemäss Fahrplan 396 Reisezüge und 56 Güter-/Dienstzüge in Wil. Gemäss dem geplanten Betriebskonzept rechnet die SBB bis 2025 mit einem Anstieg auf 432 Reisezüge. Bei den Ein- und Aussteigenden pro Tag gehen die Prognosen von 27‘000 im Jahr 2025 und von knapp 37’000 im Jahr 2040 aus.
Um auf diesen Anstieg vorbereitet zu sein, hat der Bahnhofsumbau eine Leistungssteigerung zum Ziel. Die Zielerreichung erfordert Massnahmen an den Gleisen, dem Unterbau, den Perrons, den Perrondächern und den Kunstbauten. Die Baukosten für das Gesamtprojekt betragen ca. 42 Millionen Franken.
Die Perrons der Gleise 1 und 2 sollen für die Fernverkehrszüge auf einer Länge von 420 m behindertengerecht ausgebaut werden. Die Perrons der Gleise 3, 4 und 5 sollen der neuen Gleisgeometrie der Gleise 1 und 2 entsprechend angepasst werden. Die Mittelperrons werden aus der Hauptunterführung (PU Ost) behindertengerecht erschlossen, ebenso der Zugang aus Richtung Süden (Hub-/Säntisstrasse). Das Befahren der PU Ost mit Zweiradfahrzeugen wird zukünftig aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich sein.
Die bestehende Strassenunterführung Hubstrasse wurde im Jahr 1932/33 erbaut und 1981 südseitig um fünf Meter erweitert. Aufgrund von statischen Defiziten (Grundbruch, Ermüdung) und geänderten Nutzungsanforderungen der Stadt Wil (Lichtraumprofil, Langsamverkehr) soll die bestehende Unterführung durch eine neue Eisenbahnbrücke (EBB Hubstrasse) ersetzt werden. Im Rahmen dieses Projekts wird als Vorinvestition für den Neubau die Brückenplatte auf einer Tiefenfundation erstellt. Die Arbeiten werden in den bestehenden Intervallen des ZEB-Projekts mitgenutzt. In einer zweiten Etappe wird die Brücke von der Strassenebene aus weitgehend unabhängig vom Bahnverkehr in Deckelbauweise erstellt. Dies ist nicht Teils des aktuellen Projekts.